Nähen lernen: Grundfunktionen einer Nähmaschine

Viel Geduld und Übung bringen wahre Meisterwerke beim Nähen hervor

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

IMG_4792Als Nähanfänger solltest du dich zuerst mit deiner Nähmaschine vertraut machen. Im Grunde genommen funktioniert jede Maschine gleich. Und wer Nähen lernen möchte, benötigt früher oder später eine Nähmasschine.

So wird zuerst die Nähmaschine sorgsam von der Verpackung befreit und erhält einen sicheren Platz auf einem Tisch. Perfekt ist es, wenn die Nähmaschine einen dauerhaften Platz erhalten kann. Wer nicht soviel Platz hat, nutzt den Küchen- oder Esstisch. Wenn die Maschine auf dem Tisch ihren Platz gefunden hat, wird das Stromkabel inklusive Fußpedal mit der Maschine verbunden. Nun kann sie eingeschaltet werden. Die Nähmaschine sollte mit einer 80er Nähmaschinennadel ausgestattet werden. Wie genau die Nadel gewechselt wird, steht in eurer Anleitung zur Nähmaschine. Sodann können die ersten Nähübungen beginnen, die bewusst ohne Nähgarn genäht werden.

Trockenübungen

Wenn du die Grundfunktionalitäten deiner Nähmaschine kennengelernt hast, beginnst du mit einer Reihe von „Trockenübungen“, um dich an die Maschine zu gewöhnen. Zeichne dir lange Geraden, einige Ecken und Kurven auf Papier. Lasse jeweils mindestens 3 cm Platz zwischen den einzelnen Linien und Kurven. S

Nähe entlang dieser Linien mit Geradstich ohne die Maschine einzufädeln. Dabei führst du das Blatt einfach nur, indem du eine Hand rechts und eine Hand links neben dem Transporteur liegen hast. Du darfst weder schieben noch ziehen, das hätte zur Folge, dass die Nadel dabei abbrechen kann und dein Stichbild unsauber wird. Wiederhole das Ganze bis du mit einer konstanten Nähgeschwindigkeit sicher nähen die Linien entlang nähen kannst.

Nachdem du auf den geraden Linien genau entlang genäht hast, versuchst du am besten „füßchenbreit“ weitere Linien daneben zu steppen. Dafür setzt du den Nähfuß deiner Nähmaschine direkt an der gezeichneten Linie an und steppst „füßchenbreit“ eine weitere Linie. Genauso verfährst du mit den eckigen, gezackten und runden Linien.

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Kurven, Rundungen und Kreise

Da natürlich Nähte nicht nur in gerader Form bei den möglichen Nähprojekten vorhanden sind, ist das Nähen von Kurven und Rundungen ebenso wichtig. Ganz zum Schluss zeichnest du dir am besten noch mehrere Kreise (mit dem Zirkel, einer Untertasse etc.) auf und steppst diese ebenfalls nach. Bedenke beim „Kreis“ nähen, dass du immer wieder absetzen musst, das Füßchen lüften, den Stoff minimal verschieben, wieder ein bis drei Stiche nähen und wieder das Füßchen heben. Kurze Strecken bis maximal 5 Stiche können anstatt mit dem Fußpedal mit dem Handrad gearbeitet werden. So geht es die ganze Zeit weiter, bis der Kreis geschlossen ist.

Sowie du mehr Übung hast, kannst du das Papier und später den Stoff während des Nähens verschieben. Bei den eckigen Linien ist es wichtig, dass exakt die Ecke auch getroffen wird und nicht einen Millimeter daneben. Das mag auf den Papierbögen als nicht wichtig erscheinen, doch ist es beim Nähen später enorm wichtig. Dies kommt dann zum Einsatz, wenn zum Beispiel „Briefecken“, Taschen, Knopflöcher, Krägen, Manschetten etc. genäht werden müssen. Denn dabei geht es genau darum, die Ecken sehr genau zu treffen. Das exakte Nähen wird dir später immer und immer wieder begegnen.

Sowie du dich sicher im Nähen der vorgezeichneten Linien fühlst, ist es sinnvoll die gleichen Übungen mit eingefädelter Nadel auf Stoff zu machen. Je sorgfältiger die Übungen gemacht werden, desto schöner sind die späteren Nähergebnisse, insbesondere dann, wenn du deine ersten Kleidungsstücke oder Accessoires nähen möchtest.

Probiere die unterschiedlichen Sticharten deiner Nähmaschine aus

Als nächstes kannst du die unterschiedlichen Sticharten deiner Nähmasschine ausprobieren. In der Regel verfügt jede Haushaltsnähmaschine über einen Geradstich und einen Zickzackstich. Je nach Ausstattung der Maschinen kommen dann weitere Nutz- oder auch Zierstiche dazu. Während du die Stiche ausprobierst, kannst du gleich das Verriegeln lernen. Das Verriegeln wird immer am Anfang und Ende einer Naht benötigt, das bedeutet, dass du mindestens drei Stiche nach vorne nähen musst und mit dem Rückwärtsgang der Maschine, die gleiche Anzahl der Stiche wieder zurücknähst. Eine Naht sollte nie mit weniger als drei Stichen verriegelt werden, weil die Gefahr besteht, dass die Naht wieder aufgehen kann. Achte allerdings darauf, dass du auch nicht viel mehr als drei Stiche zum Vernähen nutzt, da das wiederum ein unschönes Bild abgibt.